Bombenfund in Schwabing

Im Münchner Stadtteil Schwabing wurde gegen 11.45 Uhr bei Bauarbeiten eine 250-kg-Bombe gefunden. Nachfolgend die wichtigsten Pressemitteilungen zu diesem Bombenfund in chronologischer Reihenfolge.

Nr. Datum Uhrzeit Ort Meldung Einsatzart Abt.
1 27.08.2012 17:17 Feilitzschstraße Bombenfund IuK-Einsatz SE

Stand: 30.08.2012, 12.00 Uhr.

Montag, 27.08.2012, 18.40 Uhr:

Im Münchner Stadtteil Schwabing wurde heute gegen 11.45 Uhr bei Bauarbeiten eine 250-kg-Bombe gefunden. Die Bombe wird heute Abend gegen 20.30 Uhr entschärft. Während der Entschärfungsarbeiten ist die Evakuierung der angrenzenden Bereiche erforderlich. Der Evakuierungsbereich umfaßt Leopoldstraße 51–71, Haimhauserstraße, Marktstraße, Feilitzschstraße, Franzstraße und Siegestraße. Die Evakuierung beginnt gegen 18.30 Uhr. Betroffen davon sind rund 800 Personen. Sammelunterkünfte für die Zeit der Entschärfung sind eingerichtet.

Das Ende der Arbeiten wird über lokale Durchsagen und den Rundfunk bekannt gegeben. Die Bewohner nördliche Heimhauserstraße, östliche Marktstraße, südliche Franzstraße, östliche Siegesstraße werden gebeten den straßenabgewandten Bereich aufzusuchen.

Dienstag, 28.08.2012, 05.30 Uhr:

Im Münchner Stadtteil Schwabing wurde gestern gegen 11.45 Uhr bei Bauarbeiten eine 250-kg-Weltkriegsbombe gefunden. Es war geplant den Blindgänger am Montag gegen 20.30 Uhr zu entschärfen. Auf Empfehlung des fachkundigen Sprengmeisters wurden zur Entschärfung im anliegend Umkreis ca. 800 Personen evakuiert. Anwohner können sich über ein Bürgertelefon informieren. Zur vorübergehenden Unterkunft der evakuierter Anwohner wurden drei Notunterkünfte eingerichtet.

Gegen 21.00 Uhr stellen sich die Entschärfungsarbeiten schwieriger als geplant dar. Die Kampfmittelaltlast enthält einen chemischen Langzeitzünder. Der Sprengmeister konnte die Fliegerbombe nicht auf die geplante Weise entschärfen. Der Evakuierungsbereich musste auf etwa 2.500 Personen ausgeweitet werden. Die Evakuierungsmaßnahmen im Bereich Clemensstraße – Wilhelmstraße - Kaiserstraße – Fendstraße – Wagnerstraße – Marschalstraße wurden gegen 2.00 Uhr abgeschlossen. In den drei Notunterkünfte haben sich etwa 600 Personen einquartiert. Die restlichen Anwohner haben sich selbstständig im privaten Bereich organisiert. Der Bombenfundort wird in aufwendiger und mehrstündiger nächtlichen Arbeit mit Sand, Stroh und Dämmmaterial abgeschirmt.

Die Verkehrsbehinderungen und Beeinträchtigungen im öffentlichen Nahverkehr dauern bis auf Weiteres an. Die Entschärfungsarbeiten dauern voraussichtlich noch bis in die frühen Abendstunden des heutigen Tages an. Evakuierte Bewohner können bis dorthin nicht in ihre Wohnung zurück kehren. Läden und Geschäfte im betroffenen Bereich müssen geschlossen bleiben.

In der Örtlichen Einsatzleitung arbeiten Mitarbeiter der Stadt, der Münchner Verkehrsgeschellschaft, der Polizei, Rettungsdienstorganisationen, Stadtwerke und des Technischen Hilfswerkes eng mit der Feuerwehr zusammen.

Dienstag, 28.08.2012, 10.00 Uhr:

Die Lage im Bereich der Feilitzschstrasse ist nach wie vor unverändert. Der Bereich ist großräumig abgesperrt. Ein Ende der Entschärfungsarbeiten ist derzeit nicht absehbar. Geplant ist eine Entschärfung am Abend des heutigen Tages.

Für die Bürger die nicht in ihre Wohnungen zurückkehren können, sind Betreuungsplätze eingerichtet worden. Für Fragen und Auskünfte der Betroffenen ist ein Bürgertelefon unter der Nummer [...] eingerichtet.

Dienstag, 28.08.2012, 16.00 Uhr:

Allgemeinverfügung:

1. Sperrzone 1
Die am Montag, 27.08.2012, durch Lautsprecherdurchsagen und Einsatzkräfte vor Ort mündlich bekannt gegebene Anordnung zur Errichtung einer Sperrzone 1 wird durch diese Allgemeinverfügung schriftlich bestätigt (vgl. Art. 37 Abs. 2 Satz 2 BayVwVfG).
Danach darf die Sperrzone 1 mit einem Radius von 300 Metern um den Bombenfundort Feilitzschstr. 7 seit Montag, 27.08.2012, 20:00 Uhr, bis zum Abschluss der Kampfmittelbeseitigung nicht betreten werden. Jeglicher Aufenthalt, auch in Gebäuden, ist in diesem Sperrbereich untersagt.
Der genaue Umgriff der Sperrzone 1 (siehe La­geplan Sperrzone 1) ist aus der Anlage ersichtlich, die Bestandteil dieser Allgemeinverfü­gung ist. Die verbindliche Festlegung erfolgt durch Absperrmaßnahmen der Sicherheitskräfte vor Ort.

Die Sperrzone 1 umfasst den Bereich innerhalb der Grenzen entlang Kaiserstraße ab Hausnr. 14,  Fendstraße, Siegess­traße, Wagnerstraße, Werneckstraße, Feilitzschstraße, Ursulastraße, Heimhauser Straße, Occamstraße, Marschallstraße, Parkplatz Münchner Freiheit, Leopoldstraße, Clemensstr 7, in einer geraden Linie bis zur Kaiserstraße 14.

2. Sperrzone 2
Am Dienstag, 28.08.2012, wird 1 Stunde vor dem noch bekannt zu gebenden Zeitpunkt der Kampfmittelbeseitigung eine weitere Sperrzone mit einem Radius von ca. 1000 Metern um das Anwesen Feilitzschstraße 7 eingerichtet.

Jeglicher Aufenthalt im Freien in der Sperrzone 2 ist verboten. Personen, die sich in der erweiterten Sperrzone 2 aufhalten, können in ihren Wohnungen verbleiben. Der Aufenthalt vor Fenstern ist während dieser Zeit verboten. Ebenso ist jegliches Verlassen der Wohnungen bis zum Abschluss der Kampfmittelbeseitigung untersagt.

Der Umgriff der Sperrzone 2 (siehe La­geplan Sperrzone 2) ist aus der Anlage ersichtlich, die Bestandteil dieser Allgemeinverfü­gung ist. Die verbindliche Festlegung erfolgt durch Absperrmaßnahmen der Sicherheitskräfte vor Ort.

3. Der Abschluss der Kampfmittelbeseitigung und die Aufhebung der Sperrzonen wird durch die Sicherheitskräfte per Lautsprecher bekannt gegeben.

4. Zutritt zu den Sperrzonen 1 und 2  haben nur die an der Kampfmittelbeseitigung beteiligten Personen, sowie die Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehr und des Rettungsdienstes. Diese Personen müssen jedoch für den Zeitraum der Kampfmittelbeseitigung eine sichere Deckung aufsuchen.

5. Die sofortige Vollziehung der Ziffern 1 bis 4 wird angeordnet.

6. Bei Nichtbeachtung des in Ziffern 1 bis 3 verfügten Betretungs- und Aufenthaltsverbotes wird die Durchsetzung mit unmittelbarem Zwang angedroht.

7. Für den Fall, dass die Kampfmittelbeseitigung am 28.08.2012 nicht, oder nicht vollständig durchgeführt werden kann, gelten die Ziffern 1 bis 6 dieser Allgemeinverfügung bis zum Abschluss der Kampfmittelbeseitigungsmaßnahme entsprechend. Die Anwohnerinnen und Anwohner der in Ziffer 1 und 2 genannten Bereiche werden hierüber frühzeitig und in geeigneter Weise  informiert.

8. Diese Allgemeinverfügung gilt gemäß Art. 41 Abs. 4 des Bayerischen Verwaltungs-verfahrensgesetzes am 28.08.2012 um 15:30 Uhr (im Rahmen der Pressekonferenz) als bekannt gegeben. Die Bekanntmachung erfolgt durch die Veröffentlichung des Tenors in Rundfunk und Internet. Die Allgemeinverfügung und ihre Begründung können im Kreisverwaltungsreferat, Dienstgebäude Ruppertstraße 11, Raum 303, 80337 München während der üblichen Öffnungszeiten, Montag 7.30 - 12.00 Uhr, Dienstag  8.30 - 12.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr, Mittwoch 7.30 - 12.00 Uhr, Donnerstag  8.30 - 15.00 Uhr und Freitag 7.30 - 12.00 Uhr eingesehen werden.

Dienstag, 28.08.2012, 20.40 Uhr:

Die Sprengung der Bombe in der Feilitzschstraße 7 wird eingeleitet, halten Sie sich nicht mehr im Freien auf, bitte halten Sie sich von den Fenster fern. Hörgeräteträger, schalten Sie bitte Ihre Geräte ab. Warten Sie auf die Entwarnung.

Mittwoch, 29.08.2012, 00.28 Uhr:

Um 21.54 Uhr wurde die Bombe durch den Sprengmeister kontrolliert gesprengt. Nach der Sprengung zeigte sich den Einsatzkräften anfänglich ein Bild von mehreren Dachstuhlbränden. Bei den Brandstellen handelte es sich in der überwiegenden Zahl um brennendes Dämmmaterial. Das umherfliegende Stroh hatte in der Umgebung mehrerer Folgebrände entfacht. Es gab zwei Brände in der Feilitzschstraße 3 und 9, bei denen eine größere Menge des Dämmmaterials in Brand geraten war. In den Straßen um die Explosionsstelle liegen große Mengen Glassplitter von geborstenen Fenstern.

Der Absperrbereich konnte zwischenzeitlich reduziert werden, die ersten Bewohner können wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Der Evakuierungsbereich umfasst nun Leopoldstraße 39 – 41, Haimhauserstraße, Ursulastraße, Feilitzschstraße, Werneckstraße, Wagnerstraße, Siegestraße und Fendstraße. Die beiden Sprengmeister sind wohlauf. Bisher liegen uns keine Erkenntnisse von Verletzten vor.

Mittwoch, 29.08.2012, 12.00 Uhr:

Aktuell von der Sperrung sind noch folgende Bereiche betroffen: Haimhauserstraße - Marktstraße - Feilitzschstraße - Leopoldstraße. Zum derzeitige Stand sind von den Statikern überprüften Gebäuden keine als einsturzgefährdet eingestuft. Ein Informationsstand für Anwohner ist an der Feilitzschstraße Ecke Leopoldstraße eingerichtet.

Donnerstag, 30.08.2012, 10.00 Uhr:

Nach der kontrollierten Sprengung der Fliegerbombe in Schwabing haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Lokalbaukommission des Referats für Stadtplanung und Bauordnung gemeinsam mit einem Prüfstatiker alle Gebäude begangen und auf Ihre Standsicherheit untersucht. Dabei wurde vom äußeren Sperrring zur Feilitzschstraße hin vorgegangen, um zu gewährleisten, dass möglichst viele Betroffene wieder schnellstmöglich zurück in ihre Wohnungen können.

Die Begehung hat ergeben, dass keines der Gebäude einsturzgefährdet ist. In einem Gebäude wurden jedoch Risse festgestellt, die heute durch einen Mauerwerksgutachter überprüft werden.

Auch wenn alle Gebäude standsicher sind, gibt es jedoch Schäden an vielen Häusern, die es erst zu reparieren und aufzuräumen gilt, weshalb man in einigen Fällen noch nicht von bewohnbaren Wohnungen sprechen kann. So wurden durch die Druckwelle beispielsweise fast alle Fensterscheiben der umliegenden Gebäude zerstört.

Ebenso ist die Verkehrssicherheit in der Feilitzschstraße auf Grund von Dachschäden noch nicht vollständig gegeben.