Über die bis ins Jahr 1869 zurückreichende Geschichte unserer Feuerwehr können Sie weiter unten in einer chronologischen Zusammenfassung nachlesen. Eine Übersicht einiger unserer historischen Fahrzeuge finden Sie im Bereich Oldtimer. Eine Liste aller Abteilungskommandanten von 1869 bis heute finden Sie im Bereich Abteilungsführung.
Tauchen Sie zunächst ein in unsere Geschichte und lesen Sie Geschichten über unser historisches Tagebuch oder unseren ehemaligen Kamerad Hermann Weinhart. Schauen Sie sich unsere 30 Jahre alte Tonbildschau an und erfahren Sie mehr über die Wiederherstellung unserer Festschrift von 1994.
Im April des Jahres 1869 brach in den späten Abendstunden im Gemeindehaus Sendling ein verheerendes Feuer aus. Alles eilte zur „Spritze“, doch das Feuerhaus war verschlossen.
Der Schlüssel befand sich in den Taschen des Ökonomiebaumeisters und dieser wiederum beim Abendschoppen im „Stiefelwirt“ in der Sendlingergasse. Ein reitender Bote musste den ersehnten Schlüssel holen, doch das Feuer kam schneller vorwärts als der Bote. Endlich war der Schlüssel zur Stelle, doch die Spritze war im Feuerhaus von landwirtschaftlichen Geräten umstellt. Lange, allzu lange dauerte es, bis sie an den Brandplatz geschafft werden konnte.
Genützt hat sie dort auch nichts mehr, denn nach 13 Jahren „Schlummerschlaf“ war sie derart eingerostet, dass sie zuerst geschmiert und geölt werden musste. Der Einsatz eines Feuerwehrhakens (eine lange Holzstange mit Einreißhaken) der damaligen Pflichtfeuerwehr, der nur mit der Kraft von zwölf „Lösch“-Männern bedient werden konnte, half leider auch nicht mehr. Mittlerweile war das Feuer von selbst erloschen und das Gemeindehaus vollständig vernichtet.
Aus der Not der Stunde sollte dann schon bald eine organisierte freiwillige Feuerwehr aufgestellt werden. Laut eines überlieferten Schreibens des damaligen Vorstandes des freiwilligen Feuerwehrvereins in Sendling war es der 22. Juni 1869, an dem beherzte Bürger endlich die Freiwillige Feuerwehr Sendling gründeten.
Am 1. Januar 1877 wurde die bisher selbständige Gemeinde Untersendling als 19. Stadtbezirk der königlichen Haupt- und Residenzstadt München eingemeindet. Die bis dahin eigenständige Freiwillige Feuerwehr Sendling musste somit am 26. Januar 1877 mit Mannschaft und Gerät als VI. Kompanie dem Korps der Freiwilligen Feuerwehr München eingegliedert werden. Damit erhielt München die erste nicht-münchnerische Feuerwehr.
Um der Ausdehnung der expandierenden Stadt nach Süden auch feuerwehrtechnisch Rechnung zu tragen, beschloss man auf einer außerordentlichen Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr München am 15. November 1889, eine neue Kompanie in der Nähe des Schlacht- und Viehhofes zu bilden. Man stellte am 25. Juni 1890 aus den Mitgliedern des ehemals selbständigen Dampfspritzenzuges, der seit dem 24. Januar 1878 existierte, sowie aus Neuaufnahmen aus dem Viertel die VIII. Kompanie zusammen. Der zugeteilte Ausrückebezirk umfasste das gesamte Schlachthofviertel und Teile der südlichen Innenstadt.
Mit Wirkung vom 1. Januar 1914 trat die damals heiß diskutierte Reorganisation der Freiwilligen Feuerwehr München in Kraft. Die bis dahin bestehenden 13 Kompanien wurden teils aufgelöst, teils in sechs neue Abteilungen umgewandelt. Jede dieser Abteilungen erhielt an einem Feuerwehr-Gerätehaus eine fabrikneue Automobilspritze des Fabrikates Saurer.
Ferner richtete man Sammelplätze für jede Abteilung ein, an denen sich die vom Gerätehaus weiter entfernt wohnenden Mitglieder bei Alarm einfanden und mit einem Fahrzeug der Berufsfeuerwehr zum Einsatz nachgefahren wurden.
Für die Freiwillige Feuerwehr in Sendling bedeutete die Reorganisation die Zusammenfassung der bisherigen VI. Kompanie (Sendling), der VIII. Kompanie (Schlachthof-/Südviertel) und der XII. Kompanie (Thalkirchen) zur neuen Abteilung 1.
Das Gerätehaus der Abteilung 1 befand sich in der Plinganserstraße 21 (bislang Gerätehaus der VI. Kompanie). Die zugeordneten Sammelplätze wurden in Thalkirchen an der Straßenbahnhaltestelle der damaligen Linie 26 (heute Thalkirchner Platz/Pognerstraße) und im Schlachthofviertel an der Thomasbrauerei (Ecke Tumblinger-/Kapuzinerstraße) eingerichtet.
Am Wochenende des 3./4. August 1929 fand unter großer öffentlicher Teilnahme das 60-jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Sendling statt. Neben zahlreichen Veranstaltungen stellte eine großangelegte Einsatzübung in der Margaretenstraße und der Festumzug den Höhepunkt der Feierlichkeiten dar.
Nach einem schweren Luftangriff auf München, der vor allem den Süden des Stadtgebietes betraf, wurde im Januar 1945 das Gerätehaus an der Plinganserstraße mit dem damaligen Löschgruppenfahrzeug (Typ Magirus) und die gesamte übrige Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehr Sendling durch einen Bombenvolltreffer vollkommen zerstört. Das Gebäude rutschte regelrecht den Hang hinunter.
Entsprechend einer Niederschrift vom 12. Juli 1945 über die Neuorganisation der Freiwilligen Feuerwehr München, war aufgrund der zum Teil vollkommen zerstörten Gerätehäuser und Alarmleitungen die Aufstellung der Abteilungen 1 mit 6 nicht mehr vorgesehen.
Erst zum 1. Oktober 1972 konnten aus der „Löschgruppe Großhadern“ alle östlich der Fürstenrieder Straße wohnenden Kameraden der neu aufgestellten Löschgruppe Waldfriedhofviertel zugeteilt werden. Als Gerätehaus diente eine angemietete und in Eigenleistung umgebaute Garage im Hof des Anwesens Waldfriedhofstraße 56. Als Einsatzfahrzeug stand zunächst ein betagtes TLF 8 auf Unimog-Fahrgestell, das im Mai 1973 mit Funk ausgestattet wurde, zur Verfügung.
Zunächst rückte die Löschgruppe Waldfriedhofviertel noch gemeinsam mit ihrer „Mutter“ in Großhadern zum Einsatz aus. Durch die Einsatzzentrale der Berufsfeuerwehr in der Blumenstraße erfolgte die Alarmierung in „stiller Form“ bereits mittels Funkalarmempfänger. Auf eine Alarmierung der Löschgruppe mittels Sirenen konnte von Anfang an verzichtet werden.
Anlässlich der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr München am 5. Mai 1974 übergab der damalige Oberbranddirektor Karl Seegerer die ersten 10 fabrikneuen Fahrzeuge nach 1945 der Freiwilligen Feuerwehr. Auch der Löschgruppe Waldfriedhofviertel wurde ein LF 16 („Korea-LF“ Typ Magirus) zugeteilt. Damit war es wieder möglich, mit 9 Mann gleichzeitig auszurücken und einen selbständigen Löschangriff durchzuführen. Noch im Laufe des Jahres 1975 erhielt die Löschgruppe im Rahmen des erweiterten Katastrophenschutzes einen Hilfsrüstwagen und einen Schlauchkraftwagen. Diese neuen Fahrzeuge fanden in der alten Feuerwache 2 der Berufsfeuerwehr in der Boschetsrieder Straße 33 Platz. Dort wurden der Löschgruppe auch zwei weitere Räume zur Verfügung gestellt, um Übungen und Schulungen geordnet durchführen zu können. Im Einsatz rückte die Löschgruppe nunmehr von ihren zwei getrennten Domizilen aus.
Aufgrund der damaligen sehr unterschiedlichen Ausrüstung und Mannschaftsstärke der einzelnen Löschgruppen sollte eine neutrale Bezeichnung für die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr München gefunden werden. Hieraus resultierte durch die Kommando-Anordnung vom 19. Juli 1976 bzw. der Mitteilung der Branddirektion vom 6. August 1976 die Umbenennung der bisherigen „Löschgruppe“ wieder in „Abteilung“.
Nunmehr wurde der Bezeichnung „Abteilung“ der betreffende Stadtteil hinzugefügt. Dies hat sich bis heute so erhalten.
Ende November 1980 konnte die Abteilung Waldfriedhofviertel endlich das schon längst notwendige und neu gebaute moderne Gerätehaus in der Zillertalstraße 25 beziehen. Mit diesem Umzug war auch die Namensänderung in Abteilung Sendling verbunden. Somit waren endlich wieder alle Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände an einem gemeinsamen Ort zusammengeführt worden. Der Ausrückebereich der Abteilung Sendling umfasste nun große Teile von Sendling, Sendling-Westpark, Laim und dem Westend. Der Dienstbetrieb konnte wieder in geordneten Bahnen verlaufen.
In der Tradition der begangenen Jubiläen feierte die Abteilung Sendling im Juni 1994 mit großer Beteiligung der Bevölkerung und zahlreicher befreundeter Vereine das 125-jährige Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Sendling. Nach einem vielbesuchten Aktionstag mit Vorführungen und Informationsveranstaltungen konnte am nächsten Tag bei strahlendem Sonnenschein ein noch heute vielbeachteter Festgottesdienst mit anschließendem Festumzug durch den ganzen Stadtteil durchgeführt werden.
Seit Oktober 2003 stellt die Abteilung Sendling eine stadtweit eingesetzte Sondereinheit, die „Informations- und Kommunikations-Einheit“ (IuK-Einheit). Bis zu diesem Zeitpunkt wurden diese Aufgaben aus einer Vielzahl von Einzelpersonen aus allen Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr wahrgenommen.
Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde der Aufbau einer Kradstaffel für die Feuerwehr München beschlossen. Nach den ersten Erfahrungen mit Leihmotorrädern wurden im Herbst 2006 zunächst zwei und im Jahr 2014 ein weiteres Motorrad beschafft. Bereits im Jahr 2009 wurden alle Tätigkeiten der IuK-Einheit der Feuerwehr München zentral in der Abteilung Sendling zusammengefasst.