Übung zur Waldbrandbekämpfung im Gebirge

Unter Beteiligung von 90 Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren Bad Reichenhall, München und Rosenheim, der Bergwacht und fünf Helikoptern wurde während einer Großübung ein simulierter Waldbrand im Berchtesgadener Land bekämpft. Die FF Sendling unterstützte die Örtliche Einsatzleitung und übernahm Lotsen-Dienste mit zwei Krädern.

Der 7. Oktober begann früh für die Münchner Kameraden: Bereits um 5:00 Uhr früh kam der Marschbefehl in Richtung Bad Reichenhall. Mit dabei auch der Chef der Freiwilligen Feuerwehr München, Stadtbrandrat Rupert Saller. Ziel der Übung war die Verbesserung der Zusammenarbeit verschiedener Wehren und Disziplinen im Rahmen eines Überlandkontingentes im Katastrophenschutz. Es sollte sich zeigen, dass dieses Ziel nicht zu hoch gesteckt war.

Während des Vormittags wurde im Tal der provisorische Hubschrauber-Landeplatz auf einer Wiese bei Baumgarten eingerichtet und die Örtliche Einsatzleitung nahm dort ihren Betrieb auf. Nach und nach trafen auch die ersten Hubschrauber ein, die später Personen- und Lastentransporte übernehmen sollten. Dabei waren zwei Polizeihubschrauber, ein Helikopter der Bundespolizei, eine Militärmaschine und ein Hubschrauber einer Privatfirma. Vor Ort waren auch viele Pressevertreter, die bereits vor Übungsbeginn Gelegenheit hatten, sich über den Ablauf und die Aufgabenverteilung zu informieren.

Am frühen Nachmittag kam dann die Einsatzmeldung: „Waldbrand auf der Anthauptenalm“. Das Almgebiet liegt 750 Meter höher als die Versorgungsbasis im Tal und ist auf herkömmlichen Wegen nur beschwerlich mit großem Zeitaufwand zu erreichen. Nachdem sich der Einsatzleiter aus der Luft ein Bild über die Lage verschafft hatte, wurde zunächst feuerwehrtechnisches Gerät und weiteres Personal in Richtung Berg geflogen.

Die Helikopter übernahmen nun auch Löschaufgaben: Zum einen warfen sie mit Außenlastbehältern direkt Wasser großflächig über dem Brandgebiet ab, das durch brennende Stahlfässer und Nebelmaschinen simuliert wurde. Zudem transportierten Hubschrauber auch Löschwasser vom talseitig gelegenen Saalachsee in einen bergseitig aufgebauten Faltbehälter. Von dort aus entnahmen Kameraden das Wasser mithilfe einer tragbaren Feuerwehrpumpe und löschten zusätzlich vom Boden aus.

So in die Zange genommen hatte der Waldbrand keine Chance, weshalb nach gut einer Stunde „Feuer aus“ gemeldet werden konnte. Während der Übung waren auch die Kollegen von der Bergwacht aus Bad Reichenhall und Freilassing gefordert: Wie auch in einem Realeinsatz möglich, wurde eine Schulterverletzung eines Kameraden eingespielt. Zur medizinischen Behandlung wurde er durch die Bergwacht zunächst erstversorgt und kurzerhand über die Luft zu Tal gebracht.

Kameraden der Münchner Feuerwehr waren unter anderem als Flughelfer und zur Unterstützung der Örtlichen Einsatzleitung im Einsatz. Im Einsatzleitfahrzeug wurden die Funkplätze zur Kommunikation mit der Abschnittsleitung Berg, den Hubschrauberpiloten und dem Flugfeld durch Sendlinger IuK-Kameraden besetzt. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen der Einsatzleitung aus Bad Reichenhall wurde von allen Seiten als problemlos bezeichnet.
Die Bad Reichenhaller Feuerwehrführung konnte ihre Erfahrungen aus dem Waldbrand-Einsatz am Antoniberg 2007 und dem Einsatz nach dem Einsturz der Eissporthalle 2006 mit einbringen.

Die von der Feuerwehr Bad Reichenhall vorbereitete Übung bot allerdings noch eine Reihe weiterer Aufgaben für die Feuerwehr. So musste der Brandschutz beim Betanken der Hubschrauber im Tal und bei der Brandsimulation am Berg sichergestellt werden.
Die An- und Abreise der Münchner Fahrzeuge wurde von zwei Sendlinger Feuerwehr-Krädern gelotst und abgesichert.

In der abschließenden Besprechung bedankte sich Kommandant Andreas Gabriel bei allen Beteiligten: Das Übungsziel wurde erreicht! Die Freiwillige Feuerwehr München konnte neue Erkenntnisse für Überlandeinsätze gewinnen, die nun in bestehende Konzepte mit einfließen und im Ernstfall bereits gute Dienste leisten können.