Verpuffung durch große Menge Deospray

In einer Vierzimmerwohnung eines Wohnhauses in Untersendling kam es am Abend des 28.08.2009 zu einer heftigen Verpuffung. Ein Zimmer der im dritten Obergeschoss liegenden Wohnung wurde dabei schwer beschädigt. Ein 15-jähriges Mädchen erlitt bei der Verpuffung schwere Brandverletzungen am ganzen Körper.

Nr. Datum Uhrzeit Ort Meldung Einsatzart Abt.
1 28.08.2009 23:28 Kraelerstraße Zimmerbrand Verbrennungsexplosion SE

Im Verlauf von mehreren Stunden versprühten ein 17-jähriger arbeitsloser Mann und seine 15-jährige Freundin im Zimmer der Schülerin den Inhalt von ca. 15 Dosen Deospray und inhalierten anschließend die austretenden Gase. Die Dosen hatten sie extra dafür in einem Drogeriemarkt gekauft. Gegen 23.30 Uhr begaben sich die beiden Jugendlichen in die Küche, um etwas zu essen und zu rauchen. Die Tür und das Fenster zum Kinderzimmer waren den ganzen Abend über geschlossen.

Um sich ein Feuerzeug zu holen, begab sich die Schülerin zurück in ihr Zimmer. Vermutlich betätigte sie dort das Feuerzeug, um dessen Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Da sich in dem Raum jedoch noch Restgase der Deosprays befanden, kam es dabei zu einer explosionsartigen Verpuffung dieser Gase. Durch die Verpuffung entstand eine Stichflamme, die das im Zimmer stehende Mädchen ergriff. Die Druckwelle riss die Zimmer- sowie eine Schranktür aus ihren Verankerungen, das Fenster sowie eine Balkontür wurden zerstört. Einige auf dem Balkon stehende Gegenstände sowie Glasscherben wurden durch die Druckwelle etwa 30 Meter in den Innenhof geschleudert.

Der aus der Küche herbeieilende Arbeitslose löschte die Kleidung seiner Freundin ab und verständigte über den Notruf die Feuerwehr. Das 15-jährige Mädchen befand sich beim Eintreffen der Feuerwehr bereits bei einer Nachbarin im ersten Obergeschoss. Die Frau versorgte bis zum Eintreffen des Notarztes die zum Teil drittgradigen Verbrennungen im Bereich ihres Gesichtes und des Oberkörpers in der Badewanne und kühlte sie mit kaltem Wasser. Nach der weiteren medizinischen Versorgung musste das Mädchen in eine Spezialklinik für Schwerbrandverletzte transportiert werden. Lebensgefahr besteht derzeit nicht.

Die kurz nach der Verpuffung eintreffende 17-jährige Schwester erlitt einen Schock und musste vom Kriseninterventionsteam betreut werden. Insgesamt entstand durch die Verpuffung ein Sachschaden in Höhe von etwa 8.000 Euro. [bfm-pie / ppmuc]