Weltkriegsbombe am Westfriedhof entdeckt – 7.000 Menschen müssen ihre Häuser verlassen

Bei Erdbewegungsarbeiten am Rande des Westfriedhofs ist eine 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Der Blindgänger wird voraussichtlich am Sonntag, 23. November 2025 vor Ort entschärft.

Besprechung bei der Bombenentschärfung am Westfriedhof
Nr. Datum Uhrzeit Ort Meldung Einsatzart Abt.
1 19.11.2025 10:44 Baldurstraße Technische Hilfeleistung Hilfeleistung EFD, LU, MI
2 20.11.2025 06:48 Baldurstraße Technische Hilfeleistung Hilfeleistung EFD, MI, MO
3 23.11.2025 06:41 Baldurstraße Notlage Hilfeleistungseinsatz AL, AU, EFD, FD, GR, IUK, LL, LU, MO, OM, SE, WP

Stand 19. November 2025

Die Bombe liegt derzeit unversehrt in einer Tiefe von 1,20 Metern im Erdreich und wurde bereits vom Kampfmittelräumdienst begutachtet. Dieser konnte eine Gefahr gegenwärtig ausschließen und plant die Entschärfung am Sonntag, 23. November 2025. Während dieser Zeit muss ein Bereich im Radius von 700 Metern evakuiert werden, wovon rund 7.000 Personen betroffen sein werden. Die Sperrung wird ab 9 Uhr gelten. Betroffene Personen müssen den Bereich bis spätestens dahin selbstständig verlassen haben.

Da die Zuständigkeit bei Kampfmittelfunden bei der Kommune liegt, hat das Münchner Kreisverwaltungsreferat als Ordnungs- und Sicherheitsbehörde bereits die Planung aller nötigen Maßnahmen eingeleitet. Die operative Ausführung obliegt hierbei der Branddirektion. Die Planungen und Abstimmungen zwischen den mitwirkenden Stellen folgen festen Abläufen. Kampfmittelfunde gehören zur Routine der Gefahrenabwehrbehörden.

Erste Vorbereitungen für die Entschärfung begannen bereits am Mittwoch, 19. November, gegen Mittag mit einem Verbau rund um die Fundstelle mit Seecontainern.

In den kommenden Tagen werden alle betroffenen Personen per Posteinwurf, über die Presse und die sozialen Medien sowie auf www.feuerwehr-muenchen.de detailliert über die Maßnahmen informiert. Es wird versucht, die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten. Die Aufforderung, den Sperrbereich zu verlassen, stellt jedoch eine Allgemeinverfügung des Kreisverwaltungsreferats dar, weshalb dieser unbedingten Folge zu leisten ist.

Weitere Informationen erhalten Bürger*innen auch über das Info-Telefon mit der Rufnummer (089) 2353-55555. Dieses ist am 19. November von 14 bis 18 Uhr, vom 20. bis 22. November jeweils von 8 bis 18 Uhr und am 23. November von 7 bis 14 Uhr besetzt. Hilfsbedürftige Personen, die Unterstützung durch einen Krankentransport benötigen, melden sich bitte von 19. November, 12 Uhr bis spätestens 22. November, 11 Uhr, unter der (089) 19222 bei der Integrierten Leitstelle.

Für Personen, die während der Evakuierung keine Unterkunft haben, wird eine Betreuungsstelle am Gymnasium Moosach, Gerastraße 6, 80993 München, am Tag der Entschärfung eingerichtet.

➡️ Interaktive Karte des Sperrbereichs mit Shuttlebus-Ringlinie

Von den Sperrmaßnahmen werden auch die Tramlinie 20 sowie die Buslinien 51, 143, 164 und 165 betroffen sein, jedoch keine U- oder S-Bahnlinien. Weitere Informationen dazu gibt es auf mvg.de und in der App MVGO. Vor Ort werden die Fahrgäste außerdem mit Aushängen, Tickertexten und Durchsagen über die Änderungen informiert.

Stand 23. November 2025

Die Weltkriegsbombe am Rande des Westfriedhofs ist am Sonntagnachmittag erfolgreich entschärft worden. Etwa 7.000 Personen waren von der Evakuierung betroffen.

Gegen 14.00 Uhr konnte der Sprengmeister Entwarnung geben. Die amerikanische Fliegerbombe wurde ohne Zwischenfälle entschärft. Bei Bauarbeiten war die 500 Kilogramm schwere Bombe in einer Tiefe von 1,20 Metern gefunden worden. Um den Evakuierungsbereich möglichst klein halten zu können, wurden 24 Überseecontainer durch Einsatzkräfte der Feuerwehr und des THW um die Fundstelle aufgestellt und mit Wasser befüllt.

Die Bürgerinnen und Bürger verließen den Bereich ohne nennenswerte Zwischenfälle. Ab 9.00 Uhr wurde dann der Sperrbereich durch Einsatzkräfte der Feuerwehr München und der Polizei kontrolliert. Auch ein Seniorenheim mit 110 Personen musste evakuiert werden. 40 Transporte von nicht gehfähigen Personen wurden durch die Rettungsdienstkräfte durchgeführt. Die MVG unterstützte bei der Evakuierung mit mehreren Bussen.

Gegen 12.22 Uhr konnte mit den Entschärfungsmaßnahmen durch den Sprengmeister begonnen werden. Etwa 350 Personen befanden sich während der Entschärfung in der Betreuungsstelle im Gymnasium Moosach.

Im Einsatz waren 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr München, 100 Einsatzkräfte der Rettungsdienste sowie 160 der Polizei und ein Fachberater des THW. Auch ein Polizeihubschrauber kam zum Einsatz. Viele Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Rettungsdienst-Organisationen waren ehrenamtlich tätig.

Beteiligung der FF München

Bei der Vorbereitung und Durchführung der Evakuierung sind viele Abteilungen der FF München mit unterschiedlichen Aufgaben beteiligt, unter anderem:

  • Stadtbrandinspektion mit IuK-Einheit 
  • Mehrere Abteilungen zur Flugblattverteilung am 19. und 20. November
  • Mehrere Abteilungen zur Evakuierung am 23. November
  • Wasserförderung/Brandschutz
  • Verpflegungseinheit zur Versorgung der Einsatzkräfte
  • KatSchutz-Gruppe und weitere Einheiten

Historie der Bombenentschärfungen in München mit Unterstützung der FF München