Einsatzübung bei Münchner Brauerei

Jeder Münchner kennt es: Das Münchner Kindl ist auf nahezu allen öffentlichen Verkehrsmitteln wie U-Bahnen, Trams und Bussen zu finden. Doch nicht nur dort begegnet man diesem sympathischen Kindl.

Es schmückt auch unsere Feuerwehrfahrzeuge und die Uniformen der Kameradinnen und Kameraden in München. Doch was viele vielleicht nicht wissen: das Münchener Kindl schmückte auch einst die Bierflaschen der „Brauerei zum Münchner Kindl“, eine traditionsreiche Institution, die tief in der Geschichte und Kultur Münchens verwurzelt ist. Und es wird auch bald wieder die Flaschen schmücken, denn schon bald wird wir die Brauerei wieder eröffnet werden.  

In der Tegernseer Landstraße ist hierfür eine große Baustelle, um das Brauereigebäude aufzubauen. Das Beste an der Geschichte? Der Eigentümer der Brauerei, Herr Dietrich Sailer, hat der Abteilung Sendling angeboten, den Rohbau für eine großangelegte Übung zu nutzen. Aufgrund der Vielseitigkeit war es hervorragend geeignet, diverse Einsatzszenarien abzubilden: Höhenrettung, Brandeinsatz, technische Hilfeleistung bei schwerem Baustellengerät und umfangreiche Lagedarstellungen für die Führungskräfte.

Als angenommene Lage wurde eine etwas aus dem Ruder geratene Nacht einiger Jugendlicher angenommen, die in ihrem betrunkenen Zustand die Baustelle entdeckt haben. Dass dabei einiges schief gehen kann, ist manchen aus der eigenen Jugend vielleicht noch bekannt. Einige Beispiele sollten für Übungszwecke durchgespielt werden.  

Die Besatzung unseres ersten HLFs musste einen Brand an einer Maschine im Untergeschoss bewältigen. Einsätze in Kellern sind besonders herausfordernd, da die Fluchtmöglichkeiten begrenzt sind, sich die Hitze leicht stauen kann und der Zugang zur Brandstelle in aller Regel erschwert ist. Um das Ganze noch etwas auf die Spitze zu treiben, und den Kameraden ordentlich etwas zu tun zu geben, musste der Sicherungstrupp im Verlauf des Einsatzes noch einen Kameraden des Angriffstrupps retten.  

Unser zweites HLF musste sich um eine Person kümmern, die auf einem der Baugerüste in eine Notlage geraten ist. Gerüste sind grundsätzlich beengt, was eine schonende Personenrettung äußerst schwierig gestaltet. Zusätzlich wurde die Information übermittelt, dass das Gerüst einsturzgefährdet ist, weil die Jugendlichen auf dem Gerüst diverse Sicherheitsvorkehrungen zerstört haben.  

Da beide Lagen parallel zueinander liefen, kann der Einsatz schnell unübersichtlich werden. Lagekarten sind eines der Instrumente unserer Führungskräfte, den Überblick zu behalten und die Kräftekapazitäten entsprechend zu verteilen. Somit diente die Übung auch unseren Führungskräften, den Umfang mit diesen Instrumenten zu üben.  

Unterstützt wurden wir dabei auch von freiwilligen Helfern, die sich als „Opfer“ in den Gebäuden verteilt haben und „gerettet“ werden mussten. An dieser Stelle nochmal unser ausdrücklicher Dank für die Mitarbeit bei der Übung, die unseren Kameraden einiges abverlangt hat.  

Und nicht zuletzt gilt unser Dank Dietrich Sailer, der uns durch Bereitstellung des Objektes diese Übung überhaupt erst ermöglicht hat. Bei einem gemeinsamen Grillabend, bei dem Herr Sailer ein Fassl Bier beisteuerte, ging der anstrengende Übungstag zu Ende.