Verletzte Arbeiter auf Baustelle

"Mehrere verletzte Bauarbeiter auf einer Baustelle", so lautete die Meldung zu einer Einsatzübung der Abteilung Sendling am Dienstagabend.

Als die Einsatzkräfte an der Baustelle ankommen, finden sie eine große, dunkle und unübersichtliche Baustelle vor. Aufgeregte "Bauarbeiter" zerren an den Feuerwehrkräften. Was genau passiert ist, können die Bauarbeiter nicht sagen.

Sie führen den Einsatzleiter zu einem Bauarbeiter, der unter einer Verschalung eingeklemmt ist und über starke Schmerzen im Brustkorb klagt. Der Gruppenführer des HLF (Hilfeleistungslöschfahrzeug) fordert sofort die Hebekissen aus dem Fahrzeug an. Zum Wärmeerhalt und zur Beleuchtung wird eine Lichtbrücke aufgebaut. Noch während der Vorbereitung fordert der Notarzt eine Sofortrettung, da der Zustand des Patienten sich extrem verschlechtert hat. Mit allen Kräften kann die Verschalung soweit angehoben werden, dass der Verunfallte unter der Platte auf ein Spineboard gezogen werden kann. Mit Klettbändern gesichert wird er in den Rettungswagen gebracht. Die unwegsame Baustelle im Schnee lässt dabei keine große Geschwindigkeit zu. Dennoch wurde die Lage zügig und sauber abgearbeitet.

Das zweite Fahrzeug entdeckte währenddessen eine weitere Person in einer Baugrube. Aufgrund der Wirbelsäulenverletzung und der schlechten Zugänglichkeit gestaltete sich die Rettung etwas aufwändiger. Nach einer Erstversorgung konnte der Verletzte mit Seilen und auf einem Spineboard gesichert nach oben gezogen werden. Die Größe der Baugrube machte diese Aktion recht schwierig und forderte letzte Kraftreserven.

Zu allem Überfluss stand dann auch noch der Kranführer unter Schock und konnte nicht mehr selbstständig den Kranausleger verlassen. Die Besatzung des ersten HLF unternahm sofort den Aufstieg zum Kranführer. Mit einer Absturzsicherung ausgerüstet ging ein Kamerad zum Hilfesuchenden vor und sicherte ihn. Die Höhenretter der Berufsfeuerwehr übernahmen die Rettung und begleiteten ihn vom Kran auf den sicheren Boden.

Unser Dank gilt den Kollegen der Höhenrettungsgruppe der Berufsfeuerwehr München für die Unterstützung auf dem Kran an diesem eisigen und windigen Abend.