Großübung: Waldbrandbekämpfung im Gebirge

Das Szenario ist von weitem zu erkennen: An der Oberen Firstalm steigen Rauchwolken in den Himmel. Das Gelände ist unwegsam und schlecht erreichbar. Zusammen mit mehr als 200 Einsatzkräften trainierte die Feuerwehr München das Löschen eines ausgedehnten Waldbrandes im Spitzingseegebiet.

An der Großübung waren Einsatzkräfte von den Freiwilligen Feuerwehren Schliersee, Hausham, Holzkirchen, Rottach-Egern, Waakirchen und München, der Berufsfeuerwehr München, der Bergwacht, der Bundes- und Landespolizei, des ADAC, des THW und der Bundeswehr sowie sieben Hubschrauber beteiligt. Zur Simulation des Brandrauchs wurde ein Pyrotechniker engagiert.

Die Feuerwehr Sendling war mit einem Fahrzeug der IuK-Gruppe und zwei Kradmeldern vor Ort. Die Kradmelder begleiteten das gesamte Münchner Kontingent als Erkunder und Lotsen.

Die Sendlinger Kameraden stellten im Rahmen ihrer Aufgabe „Unterstützungsgruppe Kontingent“ (UG Kon) die Kommunikation am „Einsatzabschnitt Landeplatz“ sicher, welcher direkt an der Spitzingseestraße lag. Mit Unterstützung der örtlichen Feuerwehr sowie eines Flughelfers wurde die Funk-Kommunikation zu den Hubschraubern, den Flughelfern, den Einsatzabschnitten am Berg, zur Verkehrsabsicherung und zum Brandschutz am Boden koordiniert und durchgeführt.

So wurden zum Beispiel Nachrichten übermittelt, dass die nahe Straße gesperrt oder Außenlasten vorbereitet werden müssen. Weitere Aufgaben für Sendling war die Unterstützung der Einsatzleitung durch das Erstellen einer Funkskizze, das Führen einer Lagekarte und eines Einsatztagebuches sowie das Ermitteln aktueller Witterungsdaten vor Ort mittels Wetterstation und mobilem Internet.

Die Flughelferstaffel der Freiwilligen Feuerwehr München


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Für die Piloten und Flughelfer bringt ein Einsatz im Hochgebirge besondere Gefahren mit sich. Unübersichtliches Gelände, gefährliche Abwinde an Berghängen und umschlagendes Wetter, schlecht sichtbare Seilbahnen und Hochspannungsleitungen sind nur einige davon. Damit es für die sieben Hubschrauber von Bundeswehr, Polizei, Bundespolizei und ADAC nicht zu eng in der Luft wurde, war für die Piloten ein Luftkorridor, eine Art Kreisverkehr in der Luft, vorgegeben.

Das Löschwasser wurde aus dem Spitzingsee mit Hilfe von Außenbehältern transportiert, die bis zu fünf Tonnen Wasser auf einmal aufnehmen können. Diese Löschwasserbehälter können das Wasser entweder direkt über der Brandstelle abgeben oder in transportable Faltbehälter ablassen, um die Brandbekämpfung vom Boden aus durchführen zu können.

Nach einem langen Arbeitstag traten die großteils ehrenamtlichen Kräfte wieder die Heimreise an. Nach Angaben von Kreisbrandrat Michael Röhrl, Miesbach und Stadtbrandrat Rupert Saller, München konnte das Abarbeiten realistischer Einsatzlagen im Zusammenspiel unterschiedlicher Disziplinen erfolgreich eingeübt werden. Aber auch Verbesserungsmöglichkeiten wurden erkannt und können bei künftigen Einsätzen umgesetzt werden.