Feuerwehr München unterstützte die Einsatzleitung in Passau

Die Feuerwehr München unterstützt im Katastro­phenfall andere Gemeinden, wie zum Beispiel beim Hochwasser in Passau. Für diese Hilfe steht bei der Abteilung Sendling die Unter­stützungs­gruppe Kontingenteinsatz (UG Kon) bereit, welche am 6. Juni in Richtung Passau starten sollte.

In diesem Fall machten sich am besagten Tag um 4:30 Uhr aber zunächst die „Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung“ (UG ÖEL) und der Stab der Berufsfeuerwehr gemeinsam auf den Weg nach Passau. Dass der Münchner Stab die Stadt verlässt, ist eher selten.

Mit dabei waren beide Sendlinger Gerätewägen-IuK und Kräder.

Der Verband bestand aus drei Einsatzleit-Pkw (ELW1), einem Bus mit Stab- und Leitstellenpersonal, dem Katastrophen-Einsatzleitfahrzeug (KELF, ELW3), einem Mini mit Pressestellenpersonal und dem Sendlinger GW-IuK. Angeführt wurde der Zug von einem Sendlinger Kradmelder.

Durch die fest verbaute Kommunikationstechnik im KELF war der Stab schnell erreichbar. Der Sichterplatz wurde von der IuK-Gruppe besetzt und mit Feldkabeln eine Nebenstelle in den Stabsraum verlegt.

Parallel wurde ein Festnetzanschluss aus einem Nachbarhaus über Feldkabel angeschaltet und die Fernmeldestelle in den Funkraum des Gerätehauses verlegt. Die Sendlinger Ausrüstung mit Telefonanlage und Schnurlostelefonen hat sich hier wieder als ideal erwiesen. Alle Geräte des Gerätewagens waren im Einsatz.

Gegen Mittag traf auch das UG Kon Voraus-Team der Abteilung Sendling mit dem zweiten GW-IuK und zweitem Kradmelder in Passau ein. Das Kontingent sollte am Nachmittag nach Passau aufbrechen.

Aufgrund des nicht sinkenden Wasserpegels wurde das Kontingent allerdings nicht in Marsch gesetzt, so dass dieses Vorausteam am Donnerstagabend bereits wieder nach München zurückkehrte.

Damit auch das IuK-Team einen Überblick über die Lage bekommen, lud der Kommandat der Passauer Feuerwehr am Freitagabend zu einer Stadtrundfahrt ein. Das Wasser war schon stark zurückgegangen aber der Wasser-Höchststand war noch an vielen Gebäuden zu sehen.

Der Inn hatte zudem noch Massen an Sand und Schlamm zurückgelassen. Viel war schon entfernt, aber auch die Reste waren beeindruckend. Die vielen Helfer waren ohne Pause dabei, die Schäden zu entfernen. Unterstützt wurden sie dabei von vielen Baggern und Lkw, die den Sand und Sperrmüll abfuhren. Darunter auch viele Firmen, die ihre Hilfe kostenlos anboten.

Nachdem das Wasser zurückgegangen und der Sand entfernt war, halfen auch vier Wasserwerfer der Bundespolizei, die Straßen vom Schmutz zu reinigen. Die Straßen waren schnell voll mit Sperrmüll aus den Wohnungen. Kaum etwas war noch zu gebrauchen. Die Deponien wären in kürzester Zeit überfüllt und so wurde der Müll zeitweise im Hafen abgeladen.

Beeindruckend war die Hilfe von etwa 1.000 Studenten. Sie arbeiteten ohne Pause bis zur Erschöpfung. Die Hilfsorganisationen hätten das alleine nicht so schnell geschafft.

Die Studenten bildeten ein Organisationsteam und verabredeten sich über Facebook-Gruppe „Passau räumt auf“ – die Hilfsbereitschaft war riesig. Am Abend wurde dann zusammen gefeiert um am nächsten Tag dann wieder zur Stelle zu sein.

Am Sonntagnachmittag wurde das erste Team der IuK Gruppe durch „frische“ Kameraden abgelöst. Die Lage entspannte sich dann schnell, so dass auch dieses Team bereits am Montagabend wohlbehalten nach München zurückkehren und dieser besondere Sendlinger Einsatz nach fünf Tagen beendet werden konnte.