Echtes Feuer zum Abschluss des Atemschutzlehrgangs

Andreas hat seinen Tally! So nennt sich das persönliche Namensschild, das jeder Atemschutzgeräteträger in München erhält und das zur Überwachung der Einsatzzeit unter Atemschutz verwendet wird. Ein Interview mit Andreas.

Redaktion: Du bist seit kurzem ausgebildeter Atemschutzgeräteträger. Wie fühlst du dich?
Andreas: Sehr gut! Ich freue mich, dass ich ab jetzt im Einsatz unter schwerem Atemschutz gehen darf. Und ich hoffe, dass ich nun zum Wohle anderer in der Praxis zeigen kann, was ich gelernt habe.

Redaktion: Was waren bisher die wichtigsten Stationen in deinem Lebenslauf bei der Feuerwehr Sendling?
Andreas: Eingetreten bin ich im Jahre 2007. Bis zum Grundlehrgang war ich zunächst noch ein halbes Jahr in der Jugendfeuerwehr. Danach habe ich die modulare Grundausbildung durchlaufen, bis jetzt zum Atemschutzlehrgang. Nun geht es weiter mit dem Lehrgang „Gefahrgut und Strahlenschutz“, dem Truppführer-Lehrgang und dem Maschinistenlehrgang.

Redaktion: Wenn du an den Atemschutzlehrgang zurück denkst, was war für dich das körperlich Anstrengendste?
Andreas: Das war der abschließende Besuch bei Feurex (a.d.R: holzbefeuerte Brandsimulationsanlage). Die Hitze dort brachte mich an meine persönlichen Grenzen und zeigte mir auch die Grenzen meiner persönlichen Schutzausrüstung auf.
Aber alle Übungen im Lehrgang waren sehr anstrengend. Zum Beispiel die Kameradenrettung, bei der wir einen Kameraden einschließlich seines Pressluftatmers zwei Stockwerke herunter tragen mussten. Jedoch hat sich auch meine Fitness während des Lehrgangs merklich verbessert.

Redaktion: Gab es eine Situation während der Ausbildung, in der du gedacht hast: „Das schaff ich nicht – ich kann nicht mehr!“?
Andreas: Ja, es gab eine Situation im Brandcontainer, bei der ich aufgrund eines Hitzedurchlages an den Armen kurz vor dem Abbrechen stand. Zum Glück war die Einsatzlage dann nach weiteren fünf Minuten abgearbeitet und ich konnte den Brandcontainer verlassen. Das hätte ich keine Minute länger ausgehalten.

Redaktion: Wie wichtig ist es für dich, dass du dich im Einsatz auf deine Kameraden verlassen kannst?
Andreas: Sehr wichtig. Weil, wenn es drauf ankommt, müssen mich meine Kameraden aus dem Gefahrenbereich herausziehen. Auf die muss ich mich im Fall der Fälle absolut verlassen können.

Redaktion: Was möchtest du abschließend noch den Unentschlossenen unter den feuerwehrinteressierten Lesern dieses Interviews sagen?
Andreas: Das Engagement in der Freiwilligen Feuerwehr ist herausfordernd und zeitintensiv. Aber es ist gleichzeitig die schönste Freizeitbeschäftigung, die ich mir vorstellen kann, denn hier kann ich anderen helfen und lerne dabei noch wichtige Dinge fürs Leben.

Wir wünschen Andreas sowie allen anderen Feuerwehrlern, dass sie aus künftigen Einsätzen immer gesund und unverletzt zurückkehren. Nicht umsonst gibt es den Spruch: „Einen Feuerwehrmann gewinnen dauert Jahre, einen Feuerwehrmann verlieren nur Sekunden.“