Auf dünnem Eis

Besonders dünn war das Eis allerdings noch nicht bei der Eisrettungsübung an der Floßlände vor einigen Tagen. Aber auch so konnten die Einsatzkräfte der Feuerwehr Sendling wichtige Einsatzgrundsätze zur Wasser- und Eisrettung auffrischen.

Auf dünnem Eis sind aber viel zu oft Leute unterwegs, ohne auf die Gefahren zu achten, die an zugefrorenen Gewässern lauern. Kinder, die einen gefrorenen See achtlos als Spielfläche benutzen oder Hundehalter, die ihren Vierbeinern auf die Eisfläche folgen.

Erst mal eingebrochen geht es um Sekunden: Als Beobachter rufen Sie sofort den Notruf 112! Suchen Sie am Ufer nach Rettungsmitteln wie eine Leiter, Holzlatten oder Stangen. Alles, was die Auflagefläche vergrößert, hilft Ihnen, auf dünnem Eis nicht so schnell einzubrechen. Die Feuerwehr macht es ähnlich und benutzt Leitern, um sich und die zu rettende Person auf dem Eis besser fortbewegen zu können.

Da es aber um Sekunden geht, die über den Erfolg einer Eisrettung entscheiden können, kommt im Erstzugriff zunächst der Überlebensanzug zum Einsatz.

Der Anzug wird bereits auf der Anfahrt zur Unfallstelle angelegt, schafft im Wasser zusätzlich Auftrieb und schützt vor Auskühlung. Der Feuerwehrler im Überlebensanzug wird zusätzlich durch eine Leine von Feuerwehrkollegen am Ufer gesichert. An der Einbruchstelle angekommen kann die zu rettende Person damit schon mal über der Wasseroberfläche gesichert und betreut werden.

Parallel dazu werden angeleinte Leiterteile durch einen weiteren Feuerwehrler auf dem Eis vorgeschoben. Diese Leitern dienen dann beim Zurückziehen ans Ufer als eine Art Schlitten für die Retter und den Geretteten.

Alle Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr München, in deren Ausrückbereich sich ein Gewässer befindet, müssen diese Rettungsmaßnahmen regelmäßig üben.