Gemeinsame Feuerwehrübung im neuen Straßentunnel

In jedem neuen Bauwerk muss die Feuerwehr sich gut auskennen. Beim Luise-Kiesselbach-Tunnel ist das nicht ganz so einfach. Denn dort gibt es nicht nur ein unübersichtliches Geflecht aus Tunnelröhren auf mehreren Etagen sondern auch etliche Notausgänge, Fluchttunnel und Betriebsräume.

Um den Ernstfall zu testen gehört deshalb vor einer Tunneleröffnung eine Übung der Feuerwehr zum Pflichtprogramm. Diese wurde am 27. Juni mit Kräften der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr und des Rettungsdienstes durchgeführt. Um 9 Uhr ging eine Feuermeldung durch einen Druckknopfmelder in der Südröhre des Tunnels bei der Integrierten Leitstelle ein. Auf der Videoüberwachung des Tunnel war ein Unfall mit einem brennenden Fahrzeug zu sehen.

Der erste Feuerwehrzug bestand aus Fahrzeugen der Feuerwachen 1 (Hauptfeuerwache) und 3 (Westend) und einem Hilfeleistungs­löschfahrzeug (HLF) der Abteilung Sendling, welche vom Nordportal in den Tunnel einfuhren. Ihnen folgten mehrere Fahrzeuge des Rettungs­dienstes von BRK und MKT. Der zweite Zug, bestehend aus Fahrzeugen der Feuerwache 2 und der Abteilung Forstenried, fuhr vom Süden an und sollte die angrenzenden Röhren absuchen.

Das erste Fahrzeug speiste Wasser in das Rohrsystem ein, mit dem der erste Atemschutztrupp in der betroffenen Röhre die Brandbekämpfung übernahm. Zwei Personen, eine davon im Rollstuhl, hatten sich aus dem Unfallfahrzeug in einen der Notausgänge retten können.

Der Sendlinger Atemschutztrupp brachte die Verletzten an die Oberfläche. Der zweite Sendlinger Trupp suchte weitere Notausgänge auf Beteiligte ab. Nach kurzer Zeit war die Lage unter Kontrolle: das Fahrzeug war gelöscht und alle Verletzen vom Rettungsdienst versorgt. Mit einer gemeinsamen Nachbesprechung endete die Einsatzübung im Luise-Kiesselbach-Tunnel, der am Montag dem 27. Juli 2015 für den Verkehr freigegeben wird.

Zeitgleich mit der Tunnelübung wurde die Abteilung Sendling mit einem zweiten HLF zur Wachbesetzung auf die Feuerwache 3 alamiert. Das Fahrzeug ersetzte dort die Kollegen der Berufsfeuerwehr, die an der Tunnelübung teilnahmen, und wurde von dort zu einem Einsatz alarmiert.